"In der Kunst wie im Leben ist alles möglich, wenn es auf Liebe gegründet ist."
Marc Chagall war ein französisch-russischer Künstler, dessen Werk die traumartige Bildsprache des Surrealismus vorwegnahm. Im Laufe seiner Karriere entwickelte Chagall eine poetische, amorphe und zutiefst persönliche Bildsprache, die in Gemälden wie Ich und das Dorf (1911) deutlich wird. "Wenn ich ein Bild fertig stelle, halte ich ihm ein von Gott geschaffenes Objekt entgegen - einen Stein, eine Blume, den Ast eines Baumes oder meine Hand als letzten Test", sagte er. "Wenn das Bild neben einer Sache steht, die der Mensch nicht machen kann, ist das Bild authentisch. Wenn es einen Zusammenstoß zwischen den beiden gibt, ist es schlechte Kunst." Moishe Shagal wurde am 7. Juli 1887 in Witebsk, Russland (dem heutigen Weißrussland), als Sohn einer chassidischen jüdischen Familie geboren und wuchs inmitten der jüdischen Kultur und Ikonografie auf. Da er als Jugendlicher bei dem Künstler Yehuda Pen studierte, flossen die jüdischen Traditionen und die Folklore seiner Heimatstadt in Chagalls Gemälde ein. Nach seinem Studium in St. Petersburg zog der Künstler 1910 nach Paris, wo er sich schnell mit Mitgliedern der französischen Avantgarde anfreundete, darunter Robert Delaunay und Fernand Léger. Nach einem Besuch in Russland im Jahr 1914 konnte der Künstler wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs bis 1926 nicht nach Paris zurückkehren. Neben seiner Malerei war Chagall auch für seine lebendigen Glasmalereien und Lithografien bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs war Chagall gezwungen, aus Paris zu fliehen. Er lebte in den Vereinigten Staaten und reiste nach Israel, bevor er 1948 nach Frankreich zurückkehrte. Der Künstler starb am 28. März 1985 in Saint-Paul-de-Vence, Frankreich. Heute befinden sich seine Werke u. a. in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York, der Tate Gallery in London, des Tel Aviv Museum of Art und der Albertina in Wien.