"Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem Fortschritt ist fortwährende Selbstkritik."
Kurt Schwitters war ein deutscher Künstler, der sowohl am Dadaismus als auch am Konstruktivismus beteiligt war. Schwitters ist vor allem für seine Merz- und Merzbau-Werke bekannt, in denen er Collagen, gefundene Gegenstände, Typografie und Lautpoesie zu einzigartigen Kompositionen zusammenfügte. In diesen Werken verwendete der Künstler Zeitschriftenausschnitte, Abfallmaterial und andere wiederverwertete Gegenstände, um die sich rasch verändernde Welt zum Ausdruck zu bringen. "Ich sah keinen Grund, warum gebrauchte Straßenbahnfahrkarten, Stücke von Treibholz, Knöpfe und altes Gerümpel von Dachböden und Müllhalden nicht als Material für Gemälde dienen sollten", bemerkte er. "Es ist möglich, aus altem Gerümpel einen Schrei zu machen, und das habe ich getan, indem ich sie zusammengeklebt und zusammengenagelt habe." Der am 20. Juni 1887 in Hannover geborene Künstler studierte an der Dresdner Akademie zusammen mit Otto Dix und George Grosz, die er jedoch nachweislich nicht kannte. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt arbeitete der Künstler hauptsächlich im kubistischen und postimpressionistischen Stil, bis er während des Ersten Weltkriegs zur deutschen Armee eingezogen wurde. Wegen seiner Epilepsie vom aktiven Dienst befreit, arbeitete Schwitters als Zeichner in einer Maschinenfabrik, eine Erfahrung, die ihn zu dem Gedanken inspirierte, dass unbelebte Gegenstände die Seele des Menschen verkörpern. Nach dem Krieg zog der Künstler nach Berlin, wo er mit Hannah Höch, Raoul Hausmann und Hans Arp in Kontakt kam. Schwitters nahm die Einflüsse von El Lissitzky und Piet Mondrian auf und schuf einige seiner ersten Merz-Werke und Ursonate-Gedichte. Nach einer Konfrontation mit der Gestapo floh der Künstler 1937 vor dem Nazi-Regime nach Norwegen und ließ sich später in England nieder. Er starb am 8. Januar 1948 in Kendal, Vereinigtes Königreich. Heute befinden sich Schwitters' Werke unter anderem in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York, der Tate Gallery in London und der National Gallery of Art in Washington, D.C..