"Echte Kunst ist eigensinnig. Meine Sache ist das Sehen, das Malen und Zeichnen, nicht das Reden. Ich habe da nach kurzer Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht – vom Naturabmalen – mehr oder weniger impressionistisch – zum Fühlen des Inhaltes, zum Abstrahieren – zum Geben des Extraktes."
Gabriele Münter war eine deutsche expressionistische Malerin, die vor allem für ihre poetische Stilisierung von Landschaften, Selbstporträts und häuslichen Interieurs bekannt ist. Münters in satten Farben, vereinfachten Formen und kühnen Linien gemaltes Werk Frühstück der Vögel (1934) vermittelt eine ruhige, intensive Atmosphäre der Einsamkeit und der Reflexion. "Nach einer kurzen Zeit der Agonie machte ich einen großen Sprung vom Kopieren der Natur in einem mehr oder weniger impressionistischen Stil zum Fühlen des Inhalts der Dinge", sagte sie einmal. Am 19. Februar 1877 in München geboren, studierte sie an der fortschrittlichen Phalanx-Schule der Stadt bei dem berühmten russischen Maler Wassily Kandinsky. Kandinksy wurde später ihr Geliebter und tauchte häufig in ihren Gemälden auf, darunter in ihrem Hauptwerk Boating (1910). 1911 gründeten Münter, Kandinsky, Alexej von Jawlenksy und Franz Marc die expressionistische Gruppe Der Blaue Reiter. Sie setzten sich für die Verbindung von bildender Kunst und Musik, das Werk Henri Rousseaus, die spirituell geprägte Farbenlehre und die bayerische Volkskunst ein. Trotz des Endes ihrer Beziehung zu Kandinsky entwickelte sich Münters Werk in den folgenden Jahrzehnten weiter. Sie starb am 19. Mai 1962 in Murnau am Staffelsee, Deutschland. Heute befinden sich die Werke der Künstlerin unter anderem in den Sammlungen des National Museum of Women in the Arts in Washington, D.C., des Milwaukee Art Museum, des Lenbach-Hauses in München und des Museum of Modern Art in New York.